Dieser Fall beschäftigt sich mit dem Ehegattenerbrecht unter Berücksichtigung der eherechtlichen Zugewinnausgleichsansprüche.
Die Lösung zu diesem Fall wird am 21.08.2017 zur Verfügung gestellt!
Den größten Lerneffekt erzielt Ihr, wenn Ihr erstmal versucht, den Fall durchzulösen, um dann mit der Lösung den Lernerfolg zu überprüfen und Lücken zu schließen.
Berliner Testament
Emil und Frieda sind verheiratet. Einen Ehevertrag haben sie nicht geschlossen. Die Ehe ist kinderlos geblieben. Im März 1992 setzt Emil folgendes Schriftstück auf:
Bochum, 04.03.92
Testament
Wir, die Eheleute Emil Ende und Frieda Ende, geb. Müller, setzen uns gegenseitig zu Erben ein. Nach unserem Tod sollen Emils Nichte Natalie und Friedas Cousin Carsten unser Vermögen haben.
Unterschrift (Emil Ende)
Das ist auch mein Wille.
Unterschrift (Frieda Ende)
Frieda verstirbt zuerst, wer erbt was?
Zugewinngemeinschaft
Emil und Frieda sind im gesetzlichen Güterstand verheiratet. Aus der Ehe sind zwei Kinder, Andreas und Beate, hervorgegangen. F hat rund 20.000 EURO „mit in die Ehe gebracht“ und während der Ehe nichts hinzugewonnen. E war bei Eheschließung vermögenslos, hat dann aber während der Ehezeit, das in seinem Alleineigentum stehende Hausgrundstück im Wert von 500.000 EURO erwirtschaftet.
E stirbt, ohne dass eine letztwillige Verfügung existiert. Was sollte F tun?
Zweiter Frühling
Emil und Frieda sind verheiratet. Sie haben eine gemeinsame Tochter, Tanja. Frieda verstirbt 1993. Das Einfamilienhaus, welches im Alleineigentum des Emil steht, wird zunächst von Tanja und Emil allein bewohnt. Als Tanja im Mai 1996 heiratet und sich ein Kind ankündigt, beschließt Emil, seinen Lebensabend auf Mallorca zu verbringen. Er erwirbt dort eine Eigentumswohnung und lässt sich häuslich nieder. Nach kurzer Zeit lernt er die attraktive Ida kennen, die alsbald in seine Wohnung einzieht. Es gelingt ihr (wie von vornherein beabsichtigt) Zwietracht zwischen Emil und seiner Tochter zu sähen und Emil zu veranlassen, folgendes Testament zu erreichten:
Mallorca, 17.06.97
Ida setze ich zu meiner Alleinerbin ein. Sie ist mir an meinem Lebensabend eine rechte Freude und wir werden schließlich bald heiraten. Tanja soll lediglich den Pflichtteil haben.
Emil Ende (Unterschrift)
Kurz darauf verstirbt Emil. Ida reist nach Deutschland, beantragt einen Erbschein und verlangt von Tanja Herausgabe des Hauses. Zu Recht?
Zweiter Frühling – Variante
wie c.; nunmehr erfährt Tanja jedoch, dass Ida mit Xaver verheiratet ist und wegen Heiratsschwindel und Bigamie gesucht wird. Was kann Tanja tun?