Gedächtnisprotokoll einer echten Klausur zum 1. Staatsexamen – Bayern vom März 2017

Bei dem nachfolgenden Klausurprotokoll handelt es sich um das Gedächtnisprotokoll einer echten Klausur vom März 2017 im ersten Staatsexamen in Bayern. Das Protokoll stammt auf dem Fundus des Protokollverleihs Juridicus.de.

Die Schilderung des Falles und die Lösung beruhen ausschließlich auf der Wahrnehmung des Prüflings.

Prüfungsfach:  Zivilrecht

Gedächnisprotokoll:

Teil I:

Volljähriger Sohn veräußert Briefmarkensammlung der Mutter. Eine Briefmarke ‚vermischt sich‘ mit bereits vorhandener des Käufers. Eine andere Briefmarke wird beim Transport feucht. K hat Restaurationskosten – die notwendig sind, da andernfalls eine schimmelbedingte Wertminderung droht. Diese Briefmarke wird gewinnbringend weiterveräußert an Dritten.

Frage: welche Ansprüche hat die Mutter an den Käufer bzgl. der einen und bzgl. der anderen Briefmarke?

Teil II.

Bei K wird im Laden eingebrochen, weil Vermieter V nach Reparaturarbeiten trotz Ermahnung des K vergessen hat mit dem ausgeliehenen Schlüssel abzusperren. Andernfalls hätte der Einbruch nicht stattfinden können. Am Mobiliar entsteht ein Schaden. K erwirkte gegen den Dieb ein rechtskräftiges Urteil. Dieser kann wegen Insolvenz nicht zahlen. Deswegen wendet sich K an V, verlangt Schadensersatz und erklärt dass er die Miete des jetzigen Monats nicht zahle und damit der Anspruch abgegolten sei. Der Dieb erbt zwischenzeitlich (3 1/2 Jahre später) ein erhebliches Vermögen.

Frage: Hat V gegen D einen durchsetzbaren Anspruch?