Bei den nachfolgenden anonymisierten Protokollen handelt es sich um eine Original-Mitschrift aus dem ersten Staatsexamen der Mündlichen Prüfung in Sachsen-Anhalt im Juli 2020. Das Protokoll stammt aus dem Fundus des Protokollverleihs Juridicus.de.
Weggelassen wurden die Angaben zum Prüferverhalten. Die Schilderung des Falles und die Lösung beruhen ausschließlich auf der Wahrnehmung des Prüflings.
Prüfungsthemen: Zivilrecht
Vorpunkte der Kandidaten
Kandidat | 1 |
Vorpunkte | 7,08 |
Aktenvortrag | 18 |
Zivilrecht | 6 |
Strafrecht | 8 |
Öffentliches Recht | 7 |
Endpunkte | 7 |
Endnote | 7,05 |
Zur Sache:
Prüfungsthemen: Mietrecht, Kaufrecht, Rechtsnachfolge bei Eigentümerwechsel, Schadenersatz bei Mangelhaftigkeit der Kaufsache
Paragraphen: §535 BGB, §546 BGB, §573 BGB, §305 BGB, §280 BGB
Prüfungsgespräch: Frage-Antwort, lässt Meldungen zu, Intensivbefragung Einzelner, hart am Fall, Fragestellung klar
Prüfungsgespräch:
Leider konzentrierte sich das Prüfungsthema zudem ausschließlich auf das materielle Mietrecht; also nur einen kleinen Teil des Zivilrechts und so war es uns nicht möglich, Wissen in anderen Bereichen zu zeigen. Auch kamen keine Fragen zum Prozessrecht, (Zivil-)Rechtsgeschichte, zu aktuellen Themen oder Hintergrundfragen, die zur Diskussion eingeladen hätten.
Anzufügen ist zudem, dass der Prüfer Wert auf die Nennung ganz bestimmter Schlagworte legte. Und wenn das von ihm erwartete Schlagwort nicht oder auch nur nicht exakt fiel, insistierte er hartnäckig. Gerade dieses Vorgehen hat uns an einigen Stellen verunsichert und uns nicht gerade die Nervosität für die anschließende Prüfung genommen.
Andererseits ist hervorzuheben, dass er Prüflinge nicht lang auf dem Holzweg laufen gelassen, wenn sie sich bei der Beantwortung einer Frage auf diesen verirrten. So gab er an diesen Stellen Hinweise/Hilfestellungen, um die Lösung wieder auf den rechten Pfad zu bringen.
Jedoch war auch bemerkbar, dass der Prüfer mit jeder Hilfestellung genervter wurde…
Der Prüfer schilderte uns zur Eröffnung der Prüfung einen Fall. Begleitend hierzu hat er auf jedem Platz Papiere ausgelegt, auf denen der Auszug einer Vertragsvereinbarung geschrieben stand.
Sogleich richtete er das Wort an einen der Prüflinge, ohne dass uns nach dem Niederschreiben des mündlich vorgetragenen Sachverhalts Zeit geblieben wäre, die auf dem Papier dargestellten Vertragsbedingungen richtig zu lesen.
So erzeugte der Prüfer von Beginn an eine recht gehetzte Atmosphäre, die ihren Beitrag zu wiederholt hastigen Antworten aller Prüflinge führte, was im Zusammenspiel mit der eh schon vorhandenen Nervosität zu steigender Unsicherheit in den Antworten und dem Auftreten der Prüflinge führte.