Bei den nachfolgenden Klausurprotokoll handelt es sich um das Gedächtnisprotokoll einer echten Klausur vom August 2020 im ersten Staatsexamen im Saarland. Das Protokoll stammt aus dem Fundus des Protokollverleihs Juridicus.de.
Die Schilderung des Falles und die Lösung beruhen ausschließlich auf der Wahrnehmung des Prüflings.
Prüfungsfach: Zivilrecht
Gedächnisprotokoll:
Die Klausur bestand aus drei etwa gleich großen Teilen.
Teil 1:
Am Rande eines Weihnachtsmarktes warten die Hauptfigur Anna (A) und ihr Mann (M) an einer Fußgängerampel auf Grünes Licht. Ebenfalls an der Ampel stehen G mit seinem minderjährigen Sohn S. S springt in einer Pfütze umher, sodass M’s Mantel mit Wasser bespritzt wird. M fordert den S daraufhin höflich auf, sich dafür zu entschuldigen. G geht aber dazwischen und meint „Mein Sohn hat muss sich Garnichts entschuldigen, mischen Sie sich nicht in meine antiautoritäre Erziehung ein!“ und schlägt M mit der Faust ins Gesicht. M wird so unglücklich getroffen dass er eine schwere Hirnblutung bekommt und sofort verstirbt. A erleidet davon keinen behandlungsbedürftigen Schock.
Teil 2:
Der Vater V von A ist 1924 geboren, also schon 96 Jahre alt und A ist die Alleinerbin. Er lebt im Pflegeheim St. Ingbert, aber sein Zustand verschlechtert sich, sodass er ins Krankenhaus muss. Er bekommt dort eine Magensonde gelegt, weil er nicht mehr selbstständig schlucken kann (und ist auch sonst nicht mehr ansprechbar). Allerdings entspricht dies nicht seiner Patientenverfügung, er wünscht keine solcher lebensverlängernden Maßnahmen. V lebt 6 Monate länger als er ohne den Einsatz einer Magensonde geschafft hätte und verstirbt schließlich. A findet, dass dies eine unnötige Qual für ihren Vater war.
Teil 3:
A selbst ist Ärztin und Schönheitschirurgin. Beim Fahrradfahren findet sie einen bewusstlosen Fahrradfahrer im Straßengraben liegen und will ihn behandeln. Beim Absteigen vom Fahrrad stürzt sie aber selbst und bricht sich den linken Arm. Sie behandelt ihn trotzdem.
