Prüfungsfach: Strafrecht
Gedächtnisprotokoll:
1. Tatkomplex: Ein Mann gibt sich bei Ebay-Kleinanzeigen als Arzt aus und sucht Proband*innen für Studie zur Schmerzerforschung. Eine Studentin erklärt sich dazu bereit gegen Bezahlung im Rahmen eines kleinen Nebenjobs. Die beiden vereinbarten ein Skype Gespräch, in dem die Studie vorbereitet werden sollte. Die Studentin sollte dabei „Voruntersuchung“ an sich selbst machen, namentlich ein Laptop-Ladekabel aufschneiden, die Drähte freilegen, das Kabel in die Steckdose stecken und die freigelegte Drähte an ihre Schläfen halten. Das führt sie auch so aus in der Ansicht (nach Hinweis diesbezüglich durch vermeintlichen Arzt), sie merke nur ein kleines Kribbeln. Tatsächlich war sie jedoch schwer verletzt danach, überlebte allerdings. Im Laufe der Ermittlungen stellte sich heraus, dass der vermeintliche Arzt ein junger Mann ist, der Freude daran empfindet, zu sehen, wie Menschen sich Schmerzen zufügen. Dies wurde klar aufgrund der Aussage eines Zeugen, welche Wissenschaftlicher Mitarbeiter einer Uni war und kriminologisch zu Personen forschte, die sadistisch veranlagt sind. Zu prüfen war die Frage der Täterschaft, insbesondere § 25 I 2 StGB sowie ein versuchter Mord und eine rechtfertigende Einwilligung. Zudem war eine gefährliche Körperverletzung zu prüfen. Hinzukamen diverse Beweisprobleme, die es zu prüfen galt.
2. Tatkomplex: Bei dem Mann zuhause wurden von der Polizei zahlreiche iPads gefunden, wobei es keinen Durchsuchungsbeschluss der Polizei hierzu gab. Konkrete Hinweise zu einer Wegnahme gab es nicht. Prozessual war eine Anklage zu schreiben, wobei die Abschlussverfügung erlassen war.
Bei den obigen Klausurprotokoll handelt es sich um das Gedächtnisprotokoll einer echten Klausur vom Juni 2023 im zweiten Staatsexamen in Hamburg. Das Protokoll stammt aus dem Fundus des Protokollverleihs Juridicus.de.
Die Schilderung des Falles und die Lösung beruhen ausschließlich auf der Wahrnehmung des Prüflings.