Bei dem nachfolgenden anonymisierten Protokollen handelt es sich um eine Orginal-Mitschrift aus dem Zweiten Staatsexamen der Mündlichen Prüfung in Sachsen vom November 2015. Das Protokoll stammt auf dem Fundus des Protokollverleihs Juridicus.de.
Weggelassen wurden die Angaben zum Prüferverhalten. Die Schilderung des Falles und die Lösung beruhen ausschließlich auf der Wahrnehmung des Prüflings.
Prüfungsthemen: Zivilrecht
Vorpunkte der Kandidaten
| Kandidat | 1 | 2 | 3 | 4 |
| Vorpunkte | 8 | 4 | 4 | 1 |
| Aktenvortrag | 10 | 6 | 7 | 1 |
| Prüfungsgespräch | 9 | 7 | 8 | 1 |
| Endnote | 8 | 5 | 5 | 1 |
| Endnote (1. Examen) | 9 |
Zur Sache:
Prüfungsstoff:
Prüfungsthemen: Mietrecht
Paragraphen: §574 BGB
Prüfungsgespräch: Diskussion
Prüfungsgespräch:
Inhaltlich lief die Prüfung wie folgt ab:
Wie immer gestaltete die Prüferin die Prüfung als Rollenspiel. Sie spielte die Mandantin und wir Prüflinge sollten die Anwälte sein und sie beraten. Zunächst wollte sie wissen, wie wir das Mandantengespräch generell aufbauen und was wir alles ansprechen würden.
Geprüft wurde dann entgegen der Erwartung kein Individualarbeitsrecht, sondern Mietrecht, aber in eher ungewöhnlichem Gewand.
Die Mandantin habe schon seit langem Gewerberäume gemietet. Ihr Vermieter habe ihr irgendwann im Juni oder Juli zum Jahresende gekündigt, weil er das Haus verkaufen müsse oder wolle, aber mehr wisse sie auch nicht. Das Kündigungsschreiben finde sie nicht nämlich nicht mehr. Sie wisse auch nicht genau, wann es gekommen sei. Mittlerweile sei ja schon der 10. November. Sie wolle aber die Räume nicht verlieren. Der Mietvertrag war auf unbefristete Zeit abgeschlossen worden. Könnte man da jetzt noch was machen? Und wenn ja, was? Oder was könnte ihr passieren? Was könnte der Vermieter tun?
Wir sollten Fragen an die Prüferin stellen, um alle Informationen zu bekommen, die wir brauchten. Berechnet wurde unter einigen Problemen die Kündigungsfrist und ob wir dem Vermieter schreiben könnten, dass er diese nicht eingehalten habe. Wir prüften zudem, ob ein Widerspruch in Betracht kommt und ob eine Räumungsklage droht bzw. was dagegen getan werden könne.
Schließlich kamen wir noch zur Kostenfrage.
Die Prüferin war dabei absolut nicht hilfreich.
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