Gedächtnisprotokoll einer echten Klausur zum 2. Staatsexamen – Berlin im März 2024

Prüfungsfach:  Strafrecht

Gedächtnisprotokoll:

Der Beschuldigte fuhr nachts mit einem geliehenen Auto zu einer Straßenbahnhaltestelle, um den dortigen Fahrkartenautomaten mit „Polenböllern“ aufzusprengen. Nachdem dies geschehen war, brach er die so offengelegte Geldkassette mit einem mitgebrachten Brecheisen auf und entnahm das Geld. Durch den Lärm wurde ein Pärchen auf ihn aufmerksam, verständigte die Polizei und teilte mit, dass sich der Beschuldigte in Richtung einer weiteren Haltestelle entfernt hatte. Sich zufällig in der Nähe befinden Polizeibeamte lauerten ihm dort auf. Der Beschuldigte hielt, bemerkte die Polizisten und fuhr davon. Die Polizisten nahmen die Verfolgung auf. Dieser fuhr mit ca. 200 km/h durch die Stadt, über Autobahn und Landstraße (er verstieß dabei zwar über diverse Verbote, 315c StGB sollte jedoch nicht geprüft werden). Um die nach wie vor folgende Polizei abzuhängen, schmiss der Beschuldigte angezündete Böller aus seinem Auto. Diese explodierten ca. 50 Meter vor den Polizeiwagen, beschädigte diesen nicht, nahm den Polizisten durch Licht und Rauch jedoch kurzzeitig die Sicht. Sie ließen von der Verfolgung jedoch nicht ab. Aus irgendeinem Grund musste der Beschuldigte auf einem Feldweg halten. Er versuchte, zu Fuß zu fliehen, wurde aber nach kurzer Gegenwehr (versuchter Ellenbogenschlag) festgenommen. Ein Interessanter Twist war, dass einer der Zeugen (Pärchen) Staatsanwalt war und geprüft werden sollte, ob er die Verhandlung führen darf.

Bei den obigen Klausurprotokoll handelt es sich um das Gedächtnisprotokoll einer echten Klausur vom März 2024 im zweiten Staatsexamen in Berlin. Das Protokoll stammt aus dem Fundus des Protokollverleihs Juridicus.de.

Die Schilderung des Falles und die Lösung beruhen ausschließlich auf der Wahrnehmung des Prüflings.