Bei den nachfolgenden Klausurprotokoll handelt es sich um das Gedächtnisprotokoll einer echten Klausur vom März 2020 im zweiten Staatsexamen in Brandenburg. Das Protokoll stammt aus dem Fundus des Protokollverleihs Juridicus.de.
Die Schilderung des Falles und die Lösung beruhen ausschließlich auf der Wahrnehmung des Prüflings.
Prüfungsfach: Strafrecht
Gedächtnisprotokoll:
E und R begeben sich des Nachts in das Haus der G, der Großmutter der E. Dazu nutzen sie einen Schlüssel, den die G der E für Notfälle überlassen hat. Sie vermuten, dass sich die G im Wochenendurlaub befindet. Im Wohnzimmerschrank finden Sie 3000 Euro, die sie einstecken. Mit dem Geld machen Sie sich auf den Heimweg. Da werden Sie von der G überrascht. Die E hat das Haus bereits erlassen. R befürchtet, dass G sie erkannt hat. Aus Angst vor der Strafverfolgung erdrosselt R die G mit der Schnur ihres Bademantels. Strafantrag wegen aller in Betracht kommender Delikte wurde von der Tochter T gestellt.
Prüfung mit § 211 und den Mordmerkmalen Heimtücke, Habgier, zur Verdeckung einer anderen Straftat.
Verhältnis des § 211 zu § 212, Relevanz für § 28 Abs. 1 und Abs. 2.
Prüfung von §§ 242, 243, 244. Bei § 244 Abs. 2, Strafverschärfung zum Verbrechen und mögliche Konsequenzen in prozessualer Hinsicht, insbesondere Pflichtverteidigerbestellung. § 140 StPO § 244 Abs. 2 , insbesondere Merkmal der dauerhaft genutzten Privatwohnung, bei § 244 Abs. 1 Nr. 3 die Merkmale einbrechen, einsteigen, falscher Schlüssel (hier kein falscher Schlüssel, da keine Entwidmung
vorlag).
§ 249 (keine Finalität zwischen Gewaltanwendung und Wegnahme) und § 252
Strafantragserfordernis für E ein. Dazu besprechen wir §§ 247 und 77 Abs. 2. Da der Diebstahl bereits vollendet ist, kommt ein eigener Strafantrag der T nicht mehr in Frage (sonst ggf. 246).
Strafantrag als Verfahrenshindernis.
Übergang der Berechtigung einen Strafantrag zu stellen gemäß 77 Abs. 2 auf die Angehörigen, wenn dies gesetzlich so bestimmt ist
