Protokoll der mündlichen Prüfung zum 1. Staatsexamen – Niedersachsen vom Juni 2024

Prüfungsthemen: Zivilrecht

Vorpunkte der Kandidaten

Kandidat

1

Endpunkte

4,98

Endnote

6,3

Zur Sache:

Prüfungsstoff: protokollfest

Prüfungsthemen: Reitturnierfall, 823 I und 833 1626

Paragraphen: §823 BGB, §833 BGB, §840 BGB, §1626 BGB

Prüfungsgespräch: Frage- Antwort-Diskussion, hart am Fall, Fragestellung klar

Prüfungsgespräch:

Der Prüfer prüfte abermals den Reitturnierfall: auf einem Reitturnier, waren mit Flatterband abgesperrte Boxen mit Pferden abgestellt. Besagtes Pferd war in der Box angeleint. Die Box war jedoch auf wegen der Hitze. Ein dreijähriges Kind spielte neben der Box. Die Eltern ließen das Kind 15 Minuten unbeaufsichtigt. In dieser Zeit fütterte das Kind das Pferd. Das Kind stieg in die Box. Das Pferd verletzte das Kind am Kopf mit seinen Hufen. Die Frage war nun, woraus sich Rechte ergeben. Hat das Kind irgendwelche Ansprüche gefragt? War nicht explizit, gegen wen das Kind Ansprüche hat. In Betracht kamen Ansprüche gegen den Veranstalter. Gegen den Tierhalter. Gegen die Eltern. Ansprüche aus deliktischer Haftung wurden angegeben. Paragraf 833 wurde angesprochen. Insbesondere wurde besprochen die tierspezifische Gefahr (Nutztier, Luxustier). In Paragraf 823 wurden alle Prüfpunkte angesprochen (gegen den Veranstalter, gegen die Eltern, auch gegen den Tierhalter). Wesentlicher Prüfung. War offenkundig die Verkehrssicherungspflicht. Wo wird die Verkehrssicherungspflicht genau angesprochen? Weiteres Stichwort: unterlassen. Der Prüfer wollte auch wissen, ob es im Familienrecht eine Anspruchsgrundlage gibt, die dem Kind ein Recht gibt. Angesprochen wurde 1626. Es ist dort umstritten, ob es sich bei 1626 um eine Anspruchsgrundlage des Kindes oder um eine Haftung Privilegierung der Eltern handelt. Es wurden Argumente ausgetauscht, an die ich mich jedoch nicht mehr erinnern kann. Herrschende Meinung ist wohl, dass der 1626 eine Anspruchsgrundlage des Kindes ist. Diese wird jedoch nicht weiter ausgeführt.

Bei den obigen anonymisierten Protokollen handelt es sich um eine Original-Mitschrift aus dem ersten Staatsexamen der Mündlichen Prüfung in Niedersachsen vom Juni 2024. Das Protokoll stammt aus dem Fundus des Protokollverleihs Juridicus.de.

Weggelassen wurden die Angaben zum Prüferverhalten. Die Schilderung des Falles und die Lösung beruhen ausschließlich auf der Wahrnehmung des Prüflings.

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