Prüfungsthemen: Zivilrecht
Vorpunkte der Kandidaten
Kandidat |
1 |
Note staatl. Teil 1. Examen |
7,52 |
Gesamtnote 1. Examen |
8,57 |
Gesamtnote 2. Examen |
10,16 |
Zur Sache:
Prüfungsthemen: Familien- und Erbrecht
Paragraphen: §1922BGB
Prüfungsgespräch: Frage-Antwort-Diskussion, hält Reihenfolge ein, lässt Meldungen zu, Intensivbefragung Einzelner, Fragestellung klar
Prüfungsgespräch:
Zunächst wurde ich ein paar Minuten einzeln befragt, unter anderem sollte ich das Privatrecht definieren und angeben, wann das BGB in Kraft getreten ist, wo das steht und ob das Datum des Inkrafttretens im Gesetz mit enthalten ist. Anschließend wurden die beiden anderen Kandidaten intensiv befragt, da beide den Schwerpunkt im Zivilrecht gewählt hatten. Sie wurden unter anderem Grundkenntnisse aus dem HGB abgefragt. Nach ca. 10 min begann dann die richtige Prüfung. Er schilderte uns einen Fall: M und F sind verheiratet und haben drei Kinder. M will schon von der F scheiden lassen und reicht durch seinen Anwalt einen Antrag beim Gericht ein. Bevor dieser Antrag der F zugestellt wird, verstirbt die F. Wir begannen mit § 1922 und den einzelnen Erben und der Erbengemeinschaft. Sodann sollte geprüft werden, wer welchen Anteil am Erbe erhält. Dazu war wichtig, ob der M als Ehegatte noch erben kann, oder ob er aufgrund des Scheidungsantrages von der Erbschaft ausgeschlossen ist. Hier sollten wir diskutieren, ob bereits die Rechtshängigkeit ausreicht, oder ob der Antrag zugestellt hätte werden müssen. Im Ergebnis stimmten wir alle überein, dass die Rechtshängigkeit bereits ausreicht. Danach ging es noch um die Erbquoten der Kinder. Sodann wurde der Fall abgewandelt und der M wollte sich nicht von F scheiden lassen. Jedoch hatte die F ein Testament erreichtet und K3 von dem Erbe ausgeschlossen. Gefragt wurde dann was K3 dagegen unternehmen kann, Pflichtteilsergänzungsansprüche geltend machen. Hierbei wurden wir noch einiges dazu gefragt und anschließend, wie K3 diese Ansprüche gerichtlich durchsetzen kann. Wir gingen noch auf die stufenklage und die Wirkung der Rechtshängigkeit ein. Anschließend wurden die beiden anderen Kandidaten nochmal intensiv befragt, da noch ein paar Minuten übrig waren.
Bei den obigen anonymisierten Protokollen handelt es sich um eine Original-Mitschrift aus dem zweiten Staatsexamen der Mündlichen Prüfung im Saarland im August 2023. Das Protokoll stammt aus dem Fundus des Protokollverleihs Juridicus.de.
Weggelassen wurden die Angaben zum Prüferverhalten. Die Schilderung des Falles und die Lösung beruhen ausschließlich auf der Wahrnehmung des Prüflings.